Hallo,

ich habe nach (traumatischer) FG 13. SSW vor 2 Jahren und Eileiterschwangerschaft Anfang dieses Jahres nun endlich wieder positiv testen können. Ich war so zuversichtlich, dass es diesmal gut geht... Und die ersten Hormonwerte waren vorbildlich.

Dann gestern ein erster Ultraschall in der 6. SSW, um eine erneute Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Man hätte eine Fruchthöhle sehen müssen.
Und da ist - nichts. Im Bauch nicht. Eileiter nicht. Man kann nichts sagen, nur, dass ich kein Baby haben werde.
Am Dienstag - in 6 Tagen!- soll wieder geschallt werden, und bis dahin soll ich abwarten.
Ich liege hier und habe Panik. Warte darauf, dass der Eileiter reißt und ich verblute. Ich verstehe die Welt nicht. Warum musste das wieder passieren? Um mich herum im engsten Umfeld sind gerade 7 Babies auf dem Weg. Bei allen läuft es wunderbar. Unproblematisch. Und ich liege hier und habe einfach nur Angst. Ein Kinderwunsch ist doch etwas natürliches, warum werden mein Mann und ich so bestraft? Es heißt immer nur, wir hätten einfach Pech. Es gibt nie Antworten. Ich fühle mich so allein damit. Und jetzt noch dieses Warten auf den Horror. Ich kann nicht mehr.

Hallo,
mein Mitgefühl für deine Verluste und diese schreckliche Situation.
Diese Angst kenne ich. Wenn du dem Urteil dieser Klinik nicht vertraust, dann Versuch es nochmal in einer anderen.
Anfang des Jahres sollte ich trotz schmerzen und inneren Blutungen zwei Tage zu Hause abwarten. Deren Begründung war, dass der Körper mit dem HCG von 300 die Eileiterschwangerschaft eventuell von alleine abstößt und resorbiert. Da ich jedoch viel zu viel Angst hatte und eben schon mit Krämpfen im Krankenhaus saß, bestand ich auf die Bauchspiegelung. Das Prinzip des abwartens sei wohl durchaus normal....auch wenn es uns in dieser Situation unvorstellbar erscheint.
Wurde nach der ersten Eileiterschwangerschaft eine eileiterprüfung gemacht? Oder andere Untersuchungen?
Ich bin kein Freund von Zufällen...hier im Forum gibt es trotzdem Frauen, die nach einer längeren Leidensgeschichte eine erfolgreiche Schwangerschaft erleben durften.
Hast du jemanden in deinem Umfeld zum Reden? Wie geht dein Partner mit dieser Situation um?
Fühl dich fest in den Arm genommen, Lena

Vielen Dank für Deine Antwort. Bedeutet gerade so viel.
Ja, bei der ersten Eileiterschwangerschaft wurde ich auch übers Wochenende nach Hause geschickt.Trotz vorher 4 Wochen Blutungen/Fieber/Schmerzen (meine Gyn hatte den Hcg nicht mehr gecheckt, war von ner frühen Fehlgeburt ausgegangen und mir Antibiotika verschrieben - bis ich irgendwann auf ner Hcg-Messung bestand, dann wurde ich weiter geschickt). Aber selbst im Krankenhaus haben sie im Ultraschall nichts gesehen. So wie gestern. Am Montag nach dem Wochenende war's dann plötzlich ganz eilig und ich wurde direkt in den OP gebracht.
Im Moment habe ich keine Blutungen und nur leichte Schmerzen. Hoffe ja selbst auch noch, dass es auf ne "normale" FG hinaus läuft...

Edith: nein, keine Untersuchungen. Die Fälle liegen ja auch so weit auseinander. Späte Fehlgeburt erst, dann ES...

Hallo!
Auch von mir tiefstes Mitgefühl 😢 ich kenne mich zwar mit Eileiterschwangerschaften nicht aus und ich stellte die FG (gottseidank) durch die Blutung (die dann innerhalb von 2 Tagen alles erledigte) fest, aber zumindest mit dem „Eifersuchts“-Gefühl kann ich mitfühlen. Ich wurde lange nicht schwanger nach der FG und war auf jede Freundin/Bekannte/Person so neidisch und auch so gekränkt vom Leben - warum klappts bei allen etc.? Mittlerweile hab ich mein Regenbogen-Baby und du wirst es auch bekommen 🍀 bei manchen ist der Weg steiniger 😌 dafür läufts anderswo besser.
Meine Oma sagte immer „Unter jedem Dach ein Ach!“ und diesen Satz ruf ich mir dann immer ins Gedächnis wenns mal wieder nicht so läuft wie erhofft.

Danke für Dein Mitgefühl...
Weißt Du, das mit dem Regenbogenbaby sagt mir jeder Arzt seit der ersten FG. "Ich bin mir ganz sicher, bald sitzen Sie mit einer intakten Schwangerschaft vor mir!", wie oft habe ich das gehört. Weil die Ärzte keinen Zusammenhang sehen.
Aber für mich gibt es kein Happy End. Für mich gibt es nur ein Trauma nach dem Nächsten. Vielleicht soll es einfach nicht sein. Und aufgeben ist nicht versagen. Manchmal ist aufgeben auch Frieden.

Bei einer erneuten Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter würde ich über eine eileiterprüfung (machen Kinderwunschpraxen) oder eine Bauchspiegelung nachdenken. Auch in Richtung Infektionen würde ich die Ärzte fragen.... Aber alles zu seiner Zeit. Jetzt erst einmal Schritt für Schritt.
So wie ich es lese, hast du noch kein lebendes Kind zu Hause?
Da hattest du damals schon einiges durchmachen müssen... Mir wurde es so erklärt, dass die Ärzte so lange wie möglich mit einer OP warten, da es durchaus schon vorgekommen ist, dass eine vermeintliche extrauterine Schwangerschaft sich doch als eine intakte herausgestellt hat....
Ich möchte dir auch mut zusprechen. Nach drei Fehlgeburten (Diagnose Gerinnungsstörung) habe ich unsere Regenbogentochter bekommen. Danach kam dann die Eileiterschwangerschaft und jetzt bin ich mit dem zweiten Wunder schwanger.
Kannst du dir etwas gönnen? Etwas, was du sehr gerne aber selten unternimmst? Oder bist du im Moment lieber alleine?

Ich habe - mein allergrößtes Glück! - einen 6jährigen Wirbelwind Zuhause... Deshalb ist dieser Kinderwunsch so dringlich für uns. Mein Mann und ich haben beide keine Familie. Es gibt Großeltern, die sind über 80, aber keine Onkel, keine Cousins, niemand. Bei uns beiden nicht. Und ich würde mir so sehr wünschen, mein Kind nicht allein in die Welt hinaus zu schicken. Wenn wir irgendwann nicht mehr da sind, ist es ganz allein. Es gibt kein Netz, niemanden. Aber gleichzeitig ist meine noch größere Angst, dass mit mir etwas ist und ich jetzt nicht mehr für ihn da sein kann. Das wäre noch viel schlimmer. Und ich hab wirklich Angst, dass dieser Kinderwunsch dazu führt.

Im Moment trau ich mich nicht raus. Ich trau mich kaum rumzulaufen, aus Angst, dass der Eileiter in mir dann reißt. Da ist nichts mit sich was gönnen...
Und bei mir liegen die Fälle so weit auseinander... Wo soll man da eine gemeinsame Erklärung finden?

Es tut mir leid, dass du das wieder durchleben musst. Wie geht’s dir heute? Ich hoffe, dass bis Dienstag nichts passiert und du dann etwas mehr Gewissheit bekommst. Auch wenn du gerade nicht nach draußen möchtest (was ich verstehen kann) vielleicht kann dein Mann dir was mitbringen, ein Stück Sahnetorte oder Sushi? Oder ein gutes Buch?
Dann möchte ich sagen, dass dein Wirbelwind, auch wenn dann keine Familie/ Geschwister da sein sollten, nicht alleine ist. Ich finde, dass Freunde, Partner, oft viel mehr „Familie“ sind, als es die tatsächliche Familie ist oder sein kann.
Ich weiß, es ist schwierig, den Mut, Energie, aber auch Hoffnung zu haben, wenn man mitten in einer FG steckt. Aber für mich war dann immer irgendwann klar, es ist mein Traum, für den ich kämpfe, aufgeben ist keine Option. Aufgeben kann oder muss ich dann, wenn die Wechseljahre kommen. Nicht vorher. Ich will auch später sagen können, ich habe alles für meinen Traum getan. Aber das ist erstmal nichts, was du jetzt entscheiden musst. Wenn du oder ihr irgendwann entscheidet, es weiter zu probieren, würde ich, wie Nelke vorgeschlagen hat, bei einer zweiten ELS unbedingt eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung durchführen lassen. Und auf jeden Fall dann auch weitere Diagnostik anstoßen. Natürlich kann es sein, dass die FG alle einfach Pech waren, nichts miteinander zu tun haben. Lass dich nicht zu leicht von Ärzten abwimmeln. Bei jeder Untersuchung, die etwas ausschließen kann, weißt du, daran liegt es nicht, vielleicht kann dir das auch Zuversicht zurück bringen.
Alles Gute dir!

Hey, ich habe gerade die Werte der Hcg-Messung am Mittwoch bekommen. Der ist im Rahmen einer intakten Schwangerschaft angestiegen. Das heißt doch jetzt, dass da irgendwo was unkontrolliert wächst? Weil ja definitiv keine Fruchthöhle da war. Ich hab so Schiss. Wenn ich es bis Dienstag schaffe ist es bis dahin doch bestimmt zu spät für eine MTX- Behandlung. Ich muss wieder operiert werden. Ich habe solche Angst.

Könntest du dir eine Zweitmeinung einholen? Im Sinne von einem besseren US-Gerät zb? Würde nicht theoretisch auch die Möglichkeit bestehen, dass es ein „Eckenhocker“ ist?

Ich weiß nicht 😞 Hab schon überlegt, ob ich einfach ins Krankenhaus gehe. Weil beim letzten Mal die Eileiterschwangerschaft auch erst mit Farbdoppler-US gefunden wurde...
Eckenhocker hat die Ärztin ausgeschlossen. Ab 1000 hätte doch auch was zu sehen sein müssen? Es war keine Fruchthöhle zu sehen. Und der Wert war bei 2000...

Der Ärztin hat eine Kontrolle erst am Dienstag trotz steigendem HCG und Ausschluss eines Eckenhockers als in Ordnung angesehen?
Ich würde wahrscheinlich tatsächlich dann ins Krankenhaus für eine Zweitmeinung. Die sehen dann evtl. mehr oder können eine endgültige Diagnose stellen, können dich in einem kürzeren Abstand zur Kontrolle einbestellen, oder bestätigen, dass der Dienstag zur Kontrolle völlig ausreichend ist.

Mit dem Wert würde ich auch direkt ins Krankenhaus fahren.
Hier geht es schließlich um dich. Egal was die Ärztin zu dir gesagt hat...
Zu Hause kannst du dich damit auch nicht entspannen. Und wenn der Wert weiterhin steigt, wächst ja auch weiterhin irgendwo etwas.
Kannst du gleich noch losfahren? Hast du jemanden für deinen Sohn zum aufpassen?

Vielen Dank Euch für die Anteilnahme. Ich war heute im Krankenhaus, und die (sehr liebe) Ärztin hat ausgiebig geschallt. Sie konnte eine (leider viel zu kleine... 😞) Fruchthöhle in der Gebärmutter finden. Im ersten Moment war ich sehr erleichtert, bin es auch noch, so kann ich ein wenig mit der Situation zur Ruhe kommen und mich seelisch auf die Fehlgeburt vorbereiten... Aber gleichzeitig bin ich so traurig, diese winzige Fruchthöhle gesehen zu haben, in der sich kein Kind entwickeln wird...

Ich habe oft an dich gedacht und bin erleichtert, dass es dir körperlich soweit gut geht.
Es tut mir so leid, dass du wieder einen Verlust erleben musst.
Nimm dir all die Zeit zum trauern, die du brauchst.
Ich hoffe sehr, dass deine Familie dir eine große Stütze sein kann.
Ich sehe es übrigens auch so, dass Freunde oft viel wichtiger sind als die Familie. Nur weil man eine hat, heißt es nicht, dass man auf sie vertrauen kann.
Den Wunsch nach einem weiteren Familienmitglied kann ich dennnoch gut verstehen.
Mir hatte es damals sehr geholfen, mich in die diagnostikschiene zu stürzen. So konnte ich wenigstens für mich sagen, dass ich mir später keine Vorwürfe machen werde...
Wenn schon ein lebendes Kind geboren wurde, nehmen leider einige Ärzte die Fehlgeburten nicht so ernst. Vielleicht kannst du irgendwann auf die Suche nach einen anderen Arzt oder auch eine Abortsprechstunde gehen.
Mit gönnen meinte ich auch eher kleine Aufmerksamkeiten. Ein Lieblingsgericht, dass dir dein Mann zaubern kann, ein Spiel mit deinem Sohn, Filmeabend oder irgendwas anderes.
Mir hatte frische Luft, lange Spaziergänge und ein großes Puzzle halt gegeben. So hatte ich das Gefühl irgendwie voran zu kommen und nicht in dieser endlisigkeit stecken zu bleiben.