Wir erleben gerade unsere 2. Fehlgeburt, wieder festgestellt im der 10. Woche. Ich darf es diesmal mit Tabletten versuchen. Es fühlt sich etwas leichter an als beim ersten Mal, da ich kaum Symptome hatte und noch kein Herz schlagen gesehen habe. Und wir ein wundervolles Regenbogenbaby haben. Beide MAs wurden im 1. Zyklus gezeugt, auf das Regenbogenbaby mussten wir länger warten.
Das belastet mich. Hat noch jemand so etwas erlebt? Warum so schnell schwanger, wenn es schief geht?
Und vor allem: wie schafft ihr es positiv in einer Schwangerschaft zu denken nach einer Fehlgeburt? Ich hätte so gern auch eine Schwangerschaft ohne Angst. Mit der Naivität, dass schon alles gut geht. Und dem Glück, dass es das auch tut. Schafft ihr das?
Ich bin gerade einfach nur sehr traurig...

Danke für deine Worte.
In wenigen Stunden werde ich dir zweite Tablette nehmen. Es hat aber bereits begonnen. Ich bin"froh", dass ich diesmal kaum Symptome hatte... ich fühlte mich so unschwanger. Vllt schlug nie ein Herz (oder zwei, es war dabei eineiige Zwillinge zu werden). Ich hoffe es klappt alles...
Ich weiß nicht ob ich darum bitten sollte näher untersucht zu werden. Wird das gemacht und was ist dabei sinnvoll?

Ja, ich habe einen Zettel mit dem Ablauf hier. Den Progesteronblocker bekam ich direkt. Heute nehme ich die entsprechende Tablette zur Blutung, ich glaube Misoone.
Ich bin froh, dass eigentlich keiner von der Schwangerschaft wusste. Ich habe nach der ersten MA sehr viele Freundschaften beendet.
Ich war deshalb auch in Psychotherapie. Ob ich diese wohl wieder aufgreifen sollte?

Ich habe sehr, sehr viele abgebrochen. Darunter auch eine befreundete Seelsorgerin, die absolutes Unverständnis zeigte. Oder den Kontakt auf Eis gelegt. Wir haben kaum jemanden von der Schwangerschaft mit dem Regenbogenbaby erzählt, weil ich das absurde Gefühl hatte, dass es dann wieder endet und ich wieder die Trauer erklären muss. Manche haben dann nicht mal zur Geburt gratuliert, als wir sie mitteilten.
Wie war es bei dir?
Vielleicht werde ich bei der Kasse anfragen, welche Untersuchungen übernommen werden.
Ich habe so Angst, dass es wieder so lange dauert und gleichzeitig ist da auch die Angst, die mich erwartet sollte es direkt wieder klappen. Vielleicht versuchen wir einen ersten Zyklus zu "nutzen", der definitiv nicht zur Schwangerschaft führen kann. Einfach um eine andere Ausgangslage zu schaffen... klingt vielleicht dumm, aber es würde mich vor Ängsten schützen.

Hallo,
dein erneuter Verlust tut mir sehr leid.
ich freue mich zu lesen, dass du bereits ein Regenbogenwunder zu Hause hast.
Wahrscheinlich werden die Ärzte sagen, es sei Zufall, da dazwischen eine erfolgreiche Schwangerschaft lag.
Gab es Komplikationen bei deinem Regenbogen?
Wenn du bereits eine Anlaufstelle hast, würde ich mich dort wieder melden. Auch wenn es jetzt nicht "so schlimm" ist wie damals. Bestimmt werdet ihr irgendwann einen neuen Versuch starten und alleine mit den Ängsten dann zu sein ist nicht einfach.
Ich drücke dir sehr die Daumen, dass du euer kleines zu Hause bekommen kannst.
Fühl dich fest umarmt, Lena

Solches Unverständnis erlebt wohl jede betroffene.
Bei mir gingen ebenso zwei Freundschaften zu Bruch und der Kontakt zu meinem ältesten Bruder liegt auf Eis. Der Schwiegermutter kann ich leider nicht aus dem Weg gehen, aber ich muss sie auch nicht oft sehen.
Solches Unverständnis ist wahnsinnig verletzend. Das müssen wir uns alle nicht gefallen lassen. In schweren Zeiten erkennt man eben immernoch wahre Freundschaften.

Ja, gerade bei Familie tut das weh...
Aber ich bin manchmal froh, dass mir die Augen geöffnet wurden gegenüber den Freundschaften.

Beim Regenbogenbaby war der Bluttest auf Trisomien erst mehrfach nicht auswertbar. Dann hieß es vllt kleiner (und damit steigt die Wahrscheinlichkeit für Trisomien). Es war dann alles gut und klein war es ganz bestimmt nicht.
Es war eine emotional unfassbar schwierige Zeit.
Und die Angst ist jetzt natürlich wieder gewachsen...

Ja, vermutlich hast du recht. Ich glaube sicherlich wäre eigentlich der Austausch in einer Gruppe gut, damit ich mich nicht so alleine fühle. Aber tatsächlich ist es schwierig da etwas zu finden.