Hallo ihr Lieben,

ich bin seit letztem Jahr stille Mitleserin und konnte aus euren Worten schon sehr viel Kraft gewinnen. Danke dafür!
Im letzten Jahr hatte ich zwei frühe Fehlgeburten, eine davon wurde als biochemisch bestätigt. In diesem Jahr konnte ich erneut positiv testen und es sah anfangs auch alles sehr gut aus; vorletzte Woche bescheinigte mir die Vertretungsärztin, dass der Embryo zu klein, aber mit Herzschlag und Stand 7 SSW wäre. Am letzten Freitag war ich bei meinem Frauenarzt und wir konnten leider kein Wachstum verzeichnen und auch keinen Herzschlag mehr finden; ich bekam die Diagnose Missed Abortion.

Mein Arzt hat mich umfassend über die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten informiert und mich erstmal 2 Wochen krank geschrieben.

Für mich kommen aktuell folgende Optionen in Frage:
- Abwarten auf einen natürlichen Abort; am Mittwoch habe ich einen Termin bei einer Hebamme zur Unterstützung.
- Ausschabung im KH; allerdings nur in Kombination mit einer Bauchspiegelung und Endometriumbiopsie.

Ich gehe davon aus, dass der natürliche Abgang noch auf sich warten lässt, da ich noch sehr starke Schwangerschaftssymptome habe.

Die Ausschabung habe ich bislang abgelehnt, allerdings würde ich aufgrund der 3 Fehlgeburten weitere Diagnostik anstreben und frage mich, ob es nicht Sinn machen würde es mit den oben genannten Eingriffen zu verbinden, falls möglich. Was haltet ihr davon? Ist das möglich?

Ich habe PCOS, Insulinresistenz mit regelmäßigem Zyklus und mit 3 Schwangerschaften in 10 Monaten.

Auf Gerinnung wurde ich schon getestet, hier war nichts auffällig; ich sollte nach den ersten beiden Fehlgeburten unterstützend 100 mg ASS und Progesteron nehmen, was ich auch gemacht habe.

Liebe Grüße!

Hallo Loli,

erstmal tut es mir sehr leid für dich, dass du in so kurzer Zeit schon 3x diese Erfahrung machen musstest. Schön, dass dein Arzt dich gleich krank geschrieben hat, nimm dir die Zeit, die du brauchst zum Verarbeiten.

Dir zu etwas raten, fällt mir schwer, du solltest dich mit der Entscheidung gut fühlen. Ich kann dir allerdings von meinen Erfahrungen berichten :)

Ich hatte 2 MAs und habe bei beiden auf die natürliche, kleine Geburt gewartet. Für mich war es sehr heilsam zu erleben, dass mein Körper dazu um Stande ist, und es tat mir gut, für mich zu sorgen und die kleine Geburt gut vorzubereiten. In all dem Schmerz und der Trauer war es so wertvoll für mich, meinem Körper und meinem Geist die Zeit für den Abschied zu geben, den Prozess bewusst zu erleben und in meinem geborgenen Zuhause in den Armen meines Mannes zu erleben. Vom Arzt habe ich ein Gefäß bekommen, um die Fruchthöhle und den Embryo zur Untersuchung einzuschicken.

Nach der 3. FG hat mein Arzt mich zur Diagnostik an die Abort-Sprechstunde an der Uniklinik überwiesen. Dort wurde u.a. eine Gebärmutterspiegelung gemacht und auf Wunsch (da experimentell und somit Selbstzahler) auch Gewebe zur Untersuchung auf Plasma- und/oder Killerzellen entnommen. Für die korrekte Auswertung sollte die FG 3 Monate zurückliegen. Auf Wunsch oder auch Verdacht auf Endometriose hätten sie dort auch eine Bauchspiegelung mitgemacht.

Ich hoffe, die Infos helfen dir ein bisschen bei deiner Entscheidung und du bekommst noch mehr Anregungen. Wichtig ist vor allem, dass du dich so gut wie irgend möglich fühlst :)

LG, Carina

Liebe Carina,

Danke für deine Nachricht und das Teilen deiner Erfahrungen.

Die anderen 2 Fehlgeburten habe ich auch natürlich gehen lassen, da war allerdings weniger angelegt und ich schon mittendrin als es losging - hatte also keine Zeit zu überlegen.

Wenn es sich nicht sinnvoll mit anderen Untersuchungen verbinden lässt, möchte ich es auch dieses Mal natürlich erleben. Die Sorgr, dass ich von der Ausschabung negative Folgen davon trage ist zu groß. Außerdem erhoffe ich mir wiederkehrendes Vertrauen in meinen Körper, der das alles regeln wird.

Von der Hebamme erhoffe ich mir ein Backup, falls ich das Gefühl habe es läuft nicht rund..

Herzliche Grüße
Loli

Hi Loli,
du wirkst da ja sehr klar, dass du einen natürlichen Abgang bevorzugst. Bei beiden Varianten wäre es ein Eingriff, aber wenn dir die natürliche Variante so viel gibt, ist es das warten auf die Untersuchung später schon wert, oder?
Und wenn du die Plasma- und Killerzellen bestimmen lassen möchtest, macht es Sinn, das zusammen mit der Gebärmutter- und Bauchspiegelung zu machen. Geht natürlich auch im Nachhinein "einzeln" ohne Narkose.

Bislang hat sich nichts getan - ich bin gespannt wie lange ich mich gedulden muss. Bald muss ich auch wieder zur Arbeit. Fußbäder und Tees nehme ich bereits unterstützend.
Mein Frauenarzt war zurückhaltend was Medikation zum Abbruch betraf. Müssten die mir das in einem KH aushändigen?
Due Fruchthöhle ist zwar relativ groß, aber der Embryo war 5mm, da ist eine Ausschabung doch überflüssig, oder?

Hallo Loli, das tut mir leid, dass du noch immer so in der Luft hängst.

Bei meiner ersten MA hatte es 3 Wochen gedauert von Diagnose zu natürlichem Abgang, das kann sich durchaus ziehen. Ich hab unterstützend Meditationen zum Loslassen des Kleinen gehört und viel Ananas gegessen (ich hatte plötzlich eine unbändige Lust auf Ananas und hab danach gelesen, dass es aufgrund des Bromelains wohl wehenfördernd sein soll). Wenn ihr euch danach fühlt, könnt ihr auch herzeln, das Prostaglandin im Sperma macht den Muttermund weich und die Kontraktionen beim Orgasmus können auch helfen.
Vielleicht hat deine Hebamme noch ein paar Tipps zur Unterstützung?

Ich hab ein Medikament zur Unterstützung vorsorglich vom FA bekommen bei der 2. MA, weil er in Urlaub gegangen ist während ich abgewartet habe. Ich glaube das ist von FA zu FA sehr unterschiedlich, ob sie Medis rausgeben oder nicht. Ich hoffe, da kann dir jemand noch mehr dazu sagen.

Die Frage ob eine Ausschaltung dabei überflüssig ist, verstehe ich nicht ganz. Es gibt Frauen, die sich bei größeren Embryos für den natürlichen Abgang (mit und ohne Medis) entschieden haben, und Frauen, die bei kleineren Embryos die Ausschabung bevorzugt haben. Es kommt in erster Linie daraus an, was du möchtest.
Gib deinem Körper Zeit, dein FA kann dich bestimmt noch mal krankschreiben, sodass du weiter warten kannst, wenn du das möchtest.

Ich wünsche dir viel Geduld :)

Also bei mir war es auch so, dass die Frauenärztin zurückhaltend war, das erste Krankenhaus es gar nicht rausgeben wollte, aber als ich deutlich gesagt habe, dass ich eine medikamentöse Unterstützung möchte, hat sie mir erst ein Krankenhaus empfohlen, wo ich die cytotec und arthotec bekommen habe. Am selben Tag hatte sie es sich auch anders überlegt und hätte mir auch das Medikament gegeben. Ich würde, wenn das dein Weg ist, nach einer Praxis oder einem Krankenhaus suchen, die das herausgeben. Ich wünsche dir alles Gute!

Danke für eure Nachrichten, die mir sehr helfen. Besonders hilfreich, ist die Liste mit Mitteln zur Anregung eines natürlich Abgangs; ich nutze davon einiges.
Meine Hebamme hat mich heute beraten und mir angeboten es mit Akupunktur zu versuchen, wenn sich nichts tut. Sie meinte, dass sich Fehlgeburten oft am Zyklus orientieren; Dank Zykluskalender weiß ich, dass das übernächste Woche wäre.
Letzten Donnerstag lag mein HCG bei 35.000
Morgen will ich zum Frauenarzt und noch einen Wert bestimmen lassen; auch auf dem Ultraschall will ich schauen, ob sich schon was verändert hat.
Könnt ihr mir was zu HCG-Wert und Zeitpunkt des Abgangs sagen? Dazu habe ich nicht wirklich was gefunden... Danke!

Hallo Loli,
stimmt, das mit der FG am Zyklus orientiert habe ich auch mal gelesen und hat bei mir bei der 2. MA mit 3 Wochen warten such genau gepasst. Das ist toll, dass deine Hebamme dich so gut betreut und auch mit Akupunktur unterstützt.

Zu deiner Frage mit dem HCG-Wert und Zeitpunkt des Abgangs kann ich leider gar nichts sagen.

Aber ich wollte mal nachhorchen, wie es dir geht? Wie war der Arztbesuch gestern für dich?

Der Arztbesuch war ok; die nehmen sich ja leider immer weniger Zeit. Nach mehreren Fehlgeburten sind die auch ratlos, so ist mein Eindruck. Aber er hat mir nochmal gesagt, dass er keine Probleme sieht den natürlichen Abgang abzuwarten. Eine HCG-Kontrolle bringt übrigens nichts; darüber kann man leider keine Aussage treffen, wann es losgeht.
Inzwischen habe ich ganz leichte Schmierblutungen; die Hoffnung, dass es nächste Woche losgeht ist groß!

Hey Loli, das sind ja schon mal gute Neuigkeiten, dass der Arzt dich beim Abwarten unterstützt und du auch eine Antwort zum HCG-Wert bekommen hast.
Und schön, dass sich schon leichte Blutungen einstellen, das glaub ich auch, dass es dann bald los geht.

Ja, die kurz angebundenen, wenig proaktiv unterstützenden Ärzte... Hast du schon einen Plan, was anschließende Untersuchungen angeht? Wenn du gerade noch nicht so weit bist, können wir uns gern zu einem späteren Zeitpunkt darüber austauschen.

Wir haben schon einen Termin bei der Humangenetik im Mai; Gerinnung wurde schon abgeklärt und ist unauffällig. Ich habe seit vielen Jahren die Diagnose Pcos mit Insulinresistenz; meine Werte waren aber die letzten Jahre sehr gut und ich habe regelmäßig Eisprünge; wenn sich alles wieder eingespielt hat, werde ich da aber nochmal nachforschen lassen. Ich würde gerne auch noch ein paar andere Sachen ausschließen, bevor wir es irgendwann wieder versuchen. Die Abgänge sind bei mir immer sehr früh 7-8 Woche, deswegen vermute ich, dass es ein endokrinologischer Faktor ist.