Hallo Sam, oh ja, solche Gefühle kennen glaube ich fast alle hier. Trauer verändert sich, kommt und geht. So war es bei mir auch am Wochenende, dass mal wieder eine Welle kam, jetzt klingt sie langsam ab. Auch bei mir sind Auslöser schon auch mal solche Nachrichten von Schwangerschaften zum Beispiel. Mir hilft es, dass ich mir klar mache, ich freue mich wirklich für jede Person, die eine glückliche Schwangerschaft erleben darf und ein Kind bekommt. Das gibt auch mir Hoffnung, dass ich bestimmt auch wieder schwanger werde und das auch erleben darf. Aber mein Gefühl von Neid zeigt mir einfach meine Trauer um mein verlorenes Baby. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei geht es um mich. Und das ist auch ok, denn ich habe einen Verlust erlitten, der mein Leben verändert hat. Es geht nicht darum, meiner Freundin etwas schlechtes zu wünschen oder Missgunst zu empfinden. Ist es vielleicht eine Möglichkeit mit deiner Freundin darüber zu sprechen? Zu erklären wie es dir damit geht und nach einem gemeinsamen Weg zu suchen?
Und das Leben ändert sich nach so einem Verlust. Das ist auch das Gefühl, was du beschreibst, das Leben geht ganz normal und banal weiter für alle. Nur man selbst hat das Gefühl, dass das Leben stillsteht. Das hätte ich kurz nach der Fehlgeburt auch dieses Gefühl. Auch beim Tod meines Vaters tatsächlich. Irgendwann ist es abgeklungen, ich weiß nicht genau warum. Wahrscheinlich ein Prozess der Integration...
Ich schicke eine virtuelle Umarmung!