Hallo in die Runde,
Ich weiß nicht so sehr wie ich das hier anfangen soll, aber ich versuche es einfach einmal … es ist Freitagnachmittag und ich liege traurig und antriebslos im Bett.
Mein Mann und ich haben Ende letzten Jahres angefangen zu versuchen ein Kind zu bekommen. Vor nahezu 3 Wochen - beim dritten Versuch - war der Test positiv.
Tatsächlich, obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, eine der schönsten Neuigkeiten, die ich je erhalten hatte. In meinem Umfeld gibt es zwei Paare, die gleich beim ersten Versuch schwanger geworden sind und gesunde Kinder zur Welt gebracht haben und eine Freundin ist ganz unverhofft schwanger geworden also auch irgendwie ein Umfeld, was mich unter Druck gesetzt hat.
Umso schöner war es, dass es doch so schnell geklappt hatte… Ich wollte mich noch nicht so freuen, weil es natürlich noch einige Wochen galt abzuwarten bis doch alles gut und sicher sein sollte.
Aber Hormone sind doch wirklich verrückte kleine Biester, die von heute auf Morgen deinen Fokus ändern, vermeintlich Dinge in deinem Leben unwichtig machen, denen man vorher eine höhere Bedeutung gegeben hat und sie lassen es zu, dass man anfängt eine Liebe zu entwickeln für etwas, was vermeintlich doch noch gar nicht da ist.

Letzte Woche Donnerstag kam dann das wovor ich eine riesige Angst hatte, die Abbruchblutung von etwas, was ich doch erst 1,5 Wochen zelebrieren konnte. Was meine Gedanken und Gefühle so sehr beeinflusst hatte, dass ich mich auf alles was da kommen sollte so unendlich doll gefreut habe.
Ich weiß, dass der Zeitpunkt mit 5+2 sehr früh war und manche Frauen zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal erfahren was passiert ist, aber ich wusste es eben, weil meine Periode penibel pünktlich und absolut exakt ohne eine jegliche Schwankungen kommt. Ich habe mich entschieden meinen Körper alleine alles wieder zu „bereinigen“ zu lassen, was auch geklappt hat.

Aber jetzt ist da dieses Gefühl um diese Erfahrung beraubt worden zu sein, beraubt worden zu sein um mein großes Glück, was ich mir doch so sehr gewünscht hatte. Die kleine Fruchthöhle, die ich am Monitor gesehen hatte sollte doch ein zu Hause werden, aber jetzt bin ich wieder allein mit meinem Körper, auch wenn da noch kein Bewohner zu finden war, aber so fühlt es sich an.

Ich weiß jetzt schon, dass da nur noch Angst ist. Angst und tausend Fragen…
Wann wird es wohl wieder klappen?
Wird es überhaupt wieder klappen?
Wie soll ich eine zweite Schwangerschaft „überleben“, weil die Angst vor einem erneuten Verlust so schwer wiegt.
Wie soll ich mit dem Abort klar kommen, wenn mich doch gerade überhaupt nichts fröhlich stimmen kann?
Wieso musste meine Schwangerschaft so negativ starten?
Wie soll man eine potentielle Folgeschwangerschaft überhaupt genießen können ?