Hey, ich bin vorhin auf dieses Forum gestoßen, weil ich mit einer Freundin über das Thema gesprochen habe und wie sehr es mich momentan belastet.
Irgendwie fühlt man sich mit diesem Thema so allein gelassen, wenn man niemanden im Umfeld hat, der das ganze nachvollziehen kann. Wie seid ihr damit umgegangen, wenn euch die Trauer so komplett überrollt?
Ich habe seit mehreren Tagen wieder genau diese Emotionen, wie kurz nach der FG und weiß momentan absolut nicht, was ich machen soll, was mir hilft.
Was hat euch geholfen? Auch so gegen dieses Gefühl der Machtlosigkeit und alleine damit zu sein, obwohl sich andere versuchen um euch zu kümmern.

Hey Susanne, letztes Jahr im Oktober hatte ich einen positiven Schwangerschaftstest und war mega happy. Wir haben es noch gar nicht so lange probiert, war glaube der 3. Zyklus und war einfach total glücklich, weil ich schon immer Mama werden wollte. Wollte aber anfänglich wegen Job noch warten (bin erst im 2. Dienstjahr). Beim Frauenarzt kam dann die Ernüchterung, das Herz schlägt bissl langsam. Knapp eine Woche später dann die Gewissheit, dass da kein Herzschlag mehr ist. Ich wusste es vom Gefühl nach dem ersten Termin schon. Meine Übelkeit ist da auch schon deutlich besser geworden, was für mich kein gutes Zeichen war.
Dann Tablette genommen + Ausschabung, weil nicht von alleine alles rauskam.
Bin danach in ein ziemlich krasses Loch gefallen und hab mich wieder raus gekämpft und dachte auch, dass ich es im Griff habe.
Naiver weise dachte ich aber auch, dass ich schneller wieder schwanger werden würde und habe die Trauerbewältigung vielleicht dadurch unterbewusst weggeschoben.
Momentan hänge so ein bisschen in der Phase, dass sich meine Gedanken nur noch um das Thema kreiseln und ich gar nicht so richtig rauskomme.

Tut mir auch leid für deinen Verlust. Wenn du magst, kannst du mir gerne von dir erzählen.
Mir hilft der Gedanke gerade auch irgendwie schon, dass man mit anderen drüber reden kann, die es nachvollziehen können.
Danke dir auf jeden Fall für deine Nachricht :)

Liebe Grüße, Laura

Hallo Laura,
dein Verlust tut mir sehr leid. So ein Verlust zieht einem den Boden unter den Füßen weg und braucht viel Zeit. Jede Frau ist anders. Der einen hilft frische Luft und Sport, die andere macht etwas handwerkliches/künstlerisches...ich hatte ein 3000er Puzzle für mich entdeckt. Immer wenn ich besonders traurig war, habe ich mich daran gesetzt und den Tränen freien Lauf gelassen.
Die Trauer kommt wie in Wellen. Irgendwann sind die tiefs nicht mehr so lange und nicht mehr so tief. Es wird besser werden , aber es braucht Zeit.
Wenn du das Gefühl hast, dass es nicht besser wird, würde ich es mit dem Hausarzt oder Frauenarzt besprechen.
Ansonsten haben mir über die lange kinderwunschzeit bewusste Pausen und die Urlaubsplanung geholfen. Es ist wichtig, auch andere Ziele im Leben weiter zu verfolgen.
Liene Grüße, Lena

Hallo Laura!
Ich kann deine Gedanken absolut nachvollziehen. Auch dass du mit niemandem reden kannst, denn ich habe auch keine Freundin, der sowas passiert ist. Es klingt so komisch, weil man es ja niemandem wünscht, aber man würde sich wünschen, es hätte jemand das gleiche Leid zu tragen…
Ich hatte einige Fragen/Gedanken (speziell nach dem Warum) meiner Frauenärztin gestellt und damit war es für mich erledigt. Ein Einzelfall, Pech, Zwillingsschwangerschaft ohnehin risikoreicher, aber es lag nicht an mir/uns. Leider gibt es im Leben auch Fragen, die unbeantwortet bleiben - das hab ich mittlerweile gelernt.

Kannst du einen Zusammenhang mit deinem Zyklus feststellen? die meisten trauern vermutlich in der ersten Zyklushälfte mehr und sind danach hoffnungsvoll(er). Bis oft wieder die Ernüchterung kommt 😥 ich hab das ganze wirklich lange erlebt (über ein Jahr).
Aber bald feiert meine Regenbogenmaus ihren 1. Geburtstag 🌈 und es wird auch bei dir bald soweit sein. 🍀🍀

Aber wirklich einen Tipp gegen diese kreisenden Gedanken hab ich auch nicht. Die hatte ich auch soooo viel und kaum sind diese Gedanken weg, sind andere da. Ist leider bei uns/vielen Frauen irgendwie so 😕

Hallo Laura,
ich glaube diese Trauerzeiten kennt jeder hier. An einem Tag ist man hoffnungsvoll und optimistisch, am nächsten tieftraurig. Und die kreisenden Gedanken..die einen meditieren und die anderen schaufeln sich mit Arbeit zu. Es ist einfach verdammt schwer. Mir hilft es an Trauertagen wirklich zu weinen und mit meinem Freund zu sprechen. Durch das Forum oder Selbsthilfegruppen fühlt man sich nicht mehr ganz so alleine. Zu wissen, dass andere auch schwangeren Kolleginnen aus dem Weg gehen, etc. hilft irgendwie. Wenn du nicht vor Ort zu einer Selbsthilfegruppe gehen möchtest/kannst, gibt es sowas auch online, zb bei mentalstark. Wie ich die Kinderwunschgedanken vermindere, habe ich noch nicht herausgefunden. Es erscheint alles andere so nichtig. Gedanken an Urlaub helfen vielleicht ein bisschen. Sport tut auch gut.
Fühl dich gedrückt, du bist auf jeden Fall nicht allein!

Danke dir für deine Nachricht. Ja ich glaube ich bin momentan zu fixiert und muss erst wieder lernen, normal mit dem Kinderwunsch umzugehen. Ich hab ihn vor der FG gar nicht so extrem stark wahrgenommen. Dann sind wir im 3. Zyklus direkt schwanger geworden und seit der FG bin ich jedes Mal extrem traurig, wenn die Periode einsetzt.
Aber habe jetzt auch Urlaub gebucht und mir ein paar persönliche Ziele gesetzt, vielleicht hilft das :)

Hallo Fanny,

ja das kann ich alles 1:1 unterschreiben. Ist halt echt nicht einfach damit umzugehen.
Aber es macht mich so glücklich zu lesen, dass ihr jetzt happy mit eurem Regenbogen-Wunder seid.
Manchmal braucht der Körper einfach eine gewisse Zeit, auch wenn es für einen selbst sehr schwer ist

Hallo Jessi,
danke für deine liebe Nachricht.
Ich muss sagen mir hilft das Forum hier auch total. Der Gedanke, dass es anderen genauso oder ähnlich geht, ist unfassbar tröstlich, auch wenn es die Situation natürlich nicht ändert.
Aber ich bin optimistisch, dass auch wir in vielleicht naher Zukunft ein gesundes Regenbogen Baby im Arm halten werden.
Ich würde es jedem von euch von Herzen wünschen!