Liebe Madeline, es tut mir sehr leid, dass du auch eine Fehlgeburt erleiden musst. Es klingt so, als sei der ganze Prozess der Trauer und der Realisation sehr aufreibend und dein Körper und Geist in Alarmbereitschaft. Ich kenne das tatsächlich auch ein bisschen, aber irgendwie anders als bei dir. Es tut mir auch weh manchmal, es gibt mir einen Stich, ich empfinde Neid, Trauer, es erinnert mich an meinen Verlust. Aber an guten Tagen gibt es mir auch Hoffnung: andere sind schwanger geworden, also werde ich es auch wieder. Ich gehe damit um, indem ich mir sage, dass es ok ist diese Gefühle zu haben. Ich schreibe viel Tagebuch, rede viel mit meinem freund oder einer Freundin darüber, lese hier, höre podcasts etc. Im Moment wird das aber auch weniger, ich beschäftige mich auch viel mit Dingen, die nichts mit Fehlgeburt zu tun haben. Ich habe nur eine schwangere bekannte in meinem Umfeld gerade, da versuche ich Abstand zu halten. Sie erinnert mich besonders an meinen Verlust, weil wir fast gleichzeitig schwanger geworden sind.
Evtl wäre eine kleine notfallliste eine erste Hilfe im moment, solange du dich sehr getriggert fühlst. Du könntest dir in einer ruhigen Minute überlegen und aufschreiben : was kann ich tun, wenn die Panik/ der trigger unverhofft kommt? Die Liste kannst du in deine Hosentasche stecken und bei dir tragen auch beim spazieren gehen. Das könnte zum Beispiel sein: ich achte bewusst, dass ich gut ausatme (wie Kerze auspusten), ich habe einen kleinen akupressurring dabei, den ich in der Tasche an meinen Finger stecken kann, einen kleinen igelball, ich nehmen ein scharfes Bonbon in den Mund, nehme meine Kopfhörer und mache mir meine beruhigende lieblingsmusik an... Vielleicht hilft sowas akut... Alles gute für dich!