Ich fange erstmal an meine (fast) komplette Geschichte hier niederzuschreiben.
Ich bin Natascha und derzeit 25 Jahre alt. Meinen Mann habe ich bereits mit 16 Jahren kennengelernt. Es hat gleich wie Ar*** auf Eimer gepasst. Im Dezember 2021 heirateten wir. Der KiWu war davor schon länger ein Thema bei uns. Doch mein Mann wollte noch dies und das erledigen bevor wir das Thema ernster angingen. Ab August 2022 wollten wir es probieren. Ich handelte auf Juli 2022 runter. Ende Juli hielt ich meinen ersten positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen und hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Die Freude war so groß, bis mir in der 14. SSW gesagt wurde, dass das Herz meines Babys in der 12. SSW aufgehört hatte zu schlagen. Für mich brach eine Welt zusammen. Alles was danach kam mit dem Krankenhaus belastet mich bis heute noch. Hätte ich eine Voodoopuppe, wäre sie durchlöchert.
Der KiWu nach den FG war unerträglich. Ich wollte am liebsten keinen KiWu haben, da es sich anfühlte, als würde er mich innerlich auffressen. Zumal eben die Angst nie ein Kind an der Hand zu halten ebenfalls sehr präsent ist. Klar habe ich noch Zeit vom Alter her, aber das heißt nicht das es mir nicht doch im Nacken sitzt. Mit jedem Rückschlag bricht weiter ein Stück von meinem Herzen. Ich hab schon einige Sachen in meinem Leben ertragen müssen, aber das ich jetzt sowas noch durchmachen muss... da frag ich mich immer: Was hab ich getan, dass ich das mitmachen muss?!
Ich suche mir immer wieder Ablenkungen oder auch Hilfe, sodass ich jetzt sagen kann das der KiWu nicht mehr so penetrant mein Leben beeinflusst, wie vor ca. 3-4 Monaten. Er ist aber dennoch mein täglicher Begleiter.
Am 04.04.2023 war dann der Entbindungstermin meines Babys. Am selben Tag durfte ich wieder unerwartet positiv testen. Nach den Freudentränen und der neu entfachten Hoffnung folgte gleich das Gedankenkarussell. Leider musste die Schwangerschaft gestern, am 11.04.2023, beendet werden. Das Baby konnte wahrscheinlich wegen der Zyste im Eileiter nicht in die Gebärmutter wandern und hat sich somit im Eileiter eingenistet. Gestern war ich nach der OP noch voller Kämpfergeist und Hoffnung. Heute könnte ich nur noch heulen. Ich unterdrücke es aber, da die Nachwehen von der OP noch unangenehm sind.
Am Montag habe ich wieder ein Treffen in der Selbsthilfegruppe und einen Termin bei meiner Heilpraktikerin. Darauf freue ich mich schon sehr, da ich weiß das ich mit diesen Terminen seelisch wieder weiterkomme.
In meinem Umfeld kann ich überhaupt nicht mit gleichaltrigen Frauen reden. Viele haben den KiWu noch gar nicht im Kopf oder haben Kinder problemlos bekommen und/oder kein Verständnis/Interesse an meiner Geschichte/an meinen Problemen. Daher fühle ich mich oft alleine.

Wie geht ihr mit Rückschlägen um?
Was gibt euch Hoffnung weiterzumachen?

Da wir in der gleichen Region wohnen und ich am Montag zum ersten Mal zum Treffen einer Selbsthilfegruppe gehe, bin ich gespannt und würde mich freuen, dich möglicherweise persönlich kennenzulernen. Und wenn du evtl. zur gleichen Heilpraktikerin gehst, wie ich, kann ich bestätigen, dass die Termine gut sind. Helfen. Einen weiterbringen.

Kannst du mit deinem Mann über das Geschehene sprechen?
Wurde die Zyste in der Eileiter entfernt? (Falls ich das überlesen haben sollte, tut es mir leid)
Es ist schade, dass du keine gleichaltrigen Freundinnen hast, mit denen du sprechen kannst. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass es bei Freundinnen oder Gesprächspartnerinnen, mit denen man über das Erlebte oder den Kiwu sprechen kann, überhaupt nicht auf das Alter ankommt.

Woher die Hoffnung nehmen… Weiß ich manchmal auch nicht. Ich bin heute im Zoo mit meinen Patenkindern, die vielen Kinder und Kugelbäuche sind deprimierend.
Aber tatsächlich ist es so, du bist noch jung (also das Alter der Eizellen spielt bei dir noch keine so Rolle) und deine beiden FG haben augenscheinlich nichts miteinander zu tun (im Sinne von nicht den gleichen Grund). Ich bin sehr sehr optimistisch, dass es bei dir und deinem Mann klappen wird. Dass ihr euer Wunschkind irgendwann in den Armen halten werdet. Ist jetzt, nach dem ganzen Mist, natürlich kein Trost. Ich drücke dich!

Ich bin in Landau. Bei der Selbsthilfegruppe Leere Wiege.

Ich hatte zwei Zysten. Auf dem linken Eierstock saß eine und die andere war im rechten Eileiter mit der Schwangerschaft drinnen. Der Arzt hat mir die Bilder vorhin gezeigt.
Mit meinem Mann und meinen Eltern kann ich darüber sprechen oder auch mit Kollegen. Aber von denen weiß ja keiner so richtig wie man sich fühlt, wenn einem sowas passiert. Mein Mann und meine Eltern leiden aber trotzdem mit mir.
Meine Freundin hat sich seit meiner 1. FG nicht mehr bei mir gemeldet. Was jetzt geschehen ist, weiß sie auch nicht. Weiß selbst auch nicht mehr, ob ich sie noch als Freundin beschreiben soll. Oder vielleicht liegt es auch an mir, dass ich mich hätte melden sollen.🤷‍♀️

Natascha, was du erlebt hast ist schlimm, richtig schlimm. Da ist es wirklich viel zu viel verlangt, dass du dich bei deiner Freundin meldest. Außenstehende können mit dem Thema Fehlgeburt leider oft nicht viel anfangen. Hör auf dein Bauchgefühl.
Mein Lebensplan hätte vorgesehen, dass ich mit 25 bereits mehrere Kinder gehabt hätte. Ich kann dir gut nachfühlen. Ja, deine Eizellen sind laut Statistik noch einwandfrei, aber was bedeuten schon Statistiken für den einzelnen Menschen. Wie hoch ist die Statistik ein Kind zu verlieren und danach eine Eileiterschwangerschaft zu haben? Niemand kann in die Zukunft schauen. Die Gefühle sind aber im hier und jetzt. Und ein Kinderwunsch ist mit 25 genauso groß wie mit 40 und die Angst, dass es vielleicht nie klappt ist ebenso gleich. Wir sitzen alle im gleichen Boot und dürfen uns mit guten Ratschlägen und Vorurteilen herumschlagen.
Mir haben der Zuspruch meines Mannes, meiner Schwester und meiner Eltern geholfen. Das Forum, der Zuspruch von befreundeten betroffenen und die Arzttermine haben mir Kraft gegeben. Außerdem habe ich mit regelmäßigen Sport angefangen und wir haben Urlaube geplant. Ich habe angefangen auf mein Bauchgefühl zu hören und habe termine abgesagt, die mich mental nur fertig gemacht hätten (andere schwangere).
Du bist momentan ganz weit unten, irgendwann kommen die Sonnenstrahlen wieder durch und irgendwann scheint auch wieder die Sonne für dich. Bis dahin hör auf dein Bauchgefühl und lass dich gut umsorgen.

Dann werden wir uns am Montag persönlich kennenlernen, ich freue mich.

Ich finde auch, dass deine Freundin sich melden sollte und es nicht an dir ist, dies zu tun. Vielleicht war sie, als du ihr von der ersten FG erzählt hast, überfordert, möglich. Aber sie hätte sich definitiv mit etwas Abstand melden können und fragen, wie es dir geht. Schade, dass du diese emotionale Belastung auch noch hast.
Kinderwunsch hat aus meiner Sicht auch nichts mit Alter zu tun. Auch nicht damit, ob jemand schon ein oder mehrere Kinder hat.
Wir sind ja mittlerweile im dritten Kiwu-Jahr und ich habe mich als Mensch aus den Augen verloren. Auch dank der Hilfe der Heilpraktikerin habe ich es geschafft, mich und meine Bedürfnisse außerhalb des Kiwu wieder besser wahrzunehmen. Ich mache auch wieder Sport und insgesamt geht es mir besser. Das hat geholfen. Ich wüsste nicht, wie es mir sonst nach der dritten FG gegangen wäre, wenn ich noch in dem tiefen Loch gesteckt hätte…
Du bist schon bei der Heilpraktikerin. Das ist gut. Ansonsten mache das, was dir gut tut. Versuche dich auf das zu besinnen, was du hast (z.B. eine stabile Beziehung mit deinem Mann).

@Dany Bis Montag 😀👍

Ich darf heute aus dem Krankenhaus. Ich bin optimistisch, dass nächstes Mal alles gut gehen wird. Mal schauen was meine FÄ meint, wann wir wieder starten dürfen.
Sobald die OP Narben abgeheilt sind, lege ich auch wieder mit Sport los.