Hallo Zusammen,
ich liege gerade allein auf der Couch. Unser Schlafzimmer ist im 1.Obergeschoss und ich habe mich nicht getraut dort zu schlafen, da wir oben kein Bad haben und ich nicht die Treppe nehmen will. Mein Partner wollte mich nicht allein lassen, aber ich brauchte das irgendwie.
Aber erstmal von Anfang an.
Ich bin Anne, 31Jahre und fühle mich leer.
Mein Partner und ich sind seit fast 2Jahren zusammen und seit Dezember 2023 nehme ich die Pille nicht mehr. Wir haben es nicht wirklich „versucht“, also im Sinne von: wir müssen jetzt sofort schwanger werden…
Doch meine Regelblutung blieb im Februar aus. Ja gut, unregelmäßig war das bei mir vor der Pille auch schon, aber vielleicht hat es ja doch geklappt?!
Am 13.02.2024 dann der Wahnsinn!!! Der erste von sicher 6Schwangerschaftstests… Gott waren wir glücklich.
Am 26.02.2024 dann auch die Bestätigung beim Frauenarzt, da ist definitiv ein Würmchen in mir. Wow unfassbar…
Eine Hebamme hatte ich dann auch schon…
Am 04.03.2024 um 14:30Uhr spürte ich dann, wie etwas an meinem Bein herunterlief. Zum Glück waren mein Partner und ich beide im Homeoffice…
Ich blutete, was zwar schnell wieder vorbei war, aber dann auch wieder anfing. Also schnell zum Frauenarzt, der mich dazwischen schob. Er entdeckte ein Hämatom in der Gebärmutter, allerdings weit von der Fruchthöhle weg und das Würmchen war sicher und da war er, der Herzschlag!!! Gott so unfassbar erleichtert, wie wir waren… Krankschreibung, Magnesium und viel Ruhe. Das war sein Ratschlag.
Die Nacht war der Horror… Ich habe geblutet, wie als wenn mir jemand ein Messer in den Bauch gerammt hätte, doch das Herz hat doch geschlafen und das Hämatom war weit weg…
Tja falsch gedacht.
Am Donnerstag den 07.03.2024 um 14:40Uhr konnte mein Arzt feststellen, dass dieses verdammte Hämatom in die Fruchthöhle eingeblutet hatte und unser Würmchen es nicht geschafft hat… wahrscheinlich schon in der Nacht zum Dienstag.
Nach Rücksprache mit meiner Hebamme, wollte ich den natürlichen Gang der Dinge abwarten und hey da sind wir nun…
Knapp einen Monat nach meinem ersten positiven Test, verlassen die Teile der Gebärmutter meinen Körper…
Ich blute nicht einmal sonderlich stark, aber gestern Abend innerhalb von 2Stunden war ich beinah durchgängig auf der Toilette und habe einiges an Gewebe verloren. Nun blute ich noch leicht und hoffe, dass es soweit überstanden ist…
Und nun liege ich hier auf der Couch und fühle mich leer…
Mein Partner wollte bei mir bleiben, aber er soll wenigstens ein bisschen Ruhe haben. Ich weiß, dass er da ist und wenn etwas ist, ist er sofort da.
Bei jedem Wort, was ich hier tippe, merke ich, wie schlecht es mir eigentlich geht und so richtig, kann mich niemand verstehen. Eine Freundin hat eine Blasenentzündung, und klar das ist absolut nicht toll, aber sie vergleicht meine Situation (dass ich nicht abwarten kann, dass es erstmal vorbei ist und das nur, weil ich es nicht ertrage unser totes Kind in mir zu haben - mit ihrer Ungeduld, dass sie sich besser fühlt) und klar, kann sie es nicht nachvollziehen, aber es tat gestern so weh, dass wir um unser Kind trauern und sie sowas „Banales“ hat..
Und sofort fühle ich mich schuldig, dass ich sowas denke…
Und dann gibt es die, die nicht bestehen, wie ich ein „Wesen“ so sehr liebe, dass ich 3Wochen kannte, aber dieses „Wesen“ war unser Kind und es hatte einen Herzschlag…
Ich glaube hier könnt ihr das besser nachvollziehen und deswegen auch mein Beitrag hier.
Anne